Vor einigen hundert Jahren wäre ich wahrscheinlich für solch eine ketzerische Aussage auf dem Scheiterhaufen gelandet. Aber auch heutzutage kann es mir als Frau noch passieren, für eine solche Aussage nicht nur Fans zu gewinnen.
Dazu muss man wissen, dass es uns, bei Q8-Die Chefberater, ein echtes Anliegen ist, Frauen den Weg an die Führungsspitze zu ebnen - aber auch männliche Führungskräfte und Chefs dabei zu unterstützen, sich mehr weibliche „Soft Skills“ anzueignen, um wirklich gute Leader zu werden.
Also stehe ich zu meiner Aussage im Titel und es gibt Studien, welche diese auch belegen:
Weibliche Führungskräfte sind für Führungsaufgaben besser geeignet als Männer – zu diesem Ergebnis kommt auch eine Forschungstudie der Norwegia Business School bei der fast 3000 Führungskräfte auf 5 Eigenschaften hin, die ein guter Vorgesetzer haben sollte, untersucht wurden:
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Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass Frauen in Bezug auf die Persönlichkeit besser für Führungsaufgaben geeignet sind als ihre männlichen Kollegen, wenn es um Klarheit, Innovationen fördern, Unterstützung anderer, gezielte Gewissenhaftigkeit und effektive Zielerreichung geht.
Für Führungskräfte spielt die Persönlichkeit eine noch größere Rolle als in vielen anderen Berufen, so die Professoren Øyvind L. Martinsen und Lars Glasø von der BI Norwegian Business School. Persönlichkeit ist fast so wichtig wie Intelligenz, wenn es um unsere Fähigkeit geht, Arbeitsaufgaben effizient zu erledigen.
Auch wenn bei diesen Aussagen jetzt sicherlich vielen männlichen Lesern und männlichen Führungskräften die Nackenhaare zu Berge stehen, sollten wir uns fragen, warum die Stimmen immer lauter werden, die also behaupten, dass Frauen eigentlich die besseren Chefs und Führungskräfte seien - und das obwohl der Anteil von Frauen an der Spitze privatwirtschaftlicher Betriebe in Deutschland unverändert bei nur knapp 26 Prozent liegt und bundesweit 44 Prozent aller Beschäftigten Frauen sind.
Männer sind anders. Frauen auch.
Männer sind vom Mars - Frauen sind von der Venus.
John Gray
Dass sich Männer und Frauen in ihrem Wesen unterscheiden, sehen viele Menschen als anerkannte Tatsache an.
Während Männern Eigenschaften wie Dominanz und Machtstreben nachgesagt wird, gelten Frauen gemeinhin als organisierter und kommunikationsfähiger.
Doch unterscheiden sich die beiden Geschlechter denn wirklich in ihrem Führungsstil?
Führen Frauen tatsächlich anders als Männer – und wenn ja, welches sind die Führungseigenschaften von Frauen?
Eine Tatsache ist unumstritten: Jede Organisation, unabhängig von ihrer Größe und ihren Funktionen, braucht eine Führungspersönlichkeit.
Eine führerlose Organisation ist ein Durcheinander von Mensch und Maschine; ein Land ohne Führung ist Anarchie; eine Gesellschaft ohne Führung ist ein gewalttätiger und gefährlicher Ort zum Leben.
Ein Leader ist eine Person, die eine Gruppe von Menschen beeinflusst und ermutigt, auf die Verwirklichung von Zielen hinzuarbeiten. Das Markenzeichen von Führung ist die Fähigkeit, andere in Richtung auf die Verwirklichung von Zielen und Verbesserung hin, positiv "zu beeinflussen".
"Führung ist die Fähigkeit eines Vorgesetzten, das Verhalten eines Untergebenen oder einer Gruppe zu beeinflussen und sie dazu zu bewegen, einer bestimmten Handlungsweise zu folgen“.
Chester Barnard (Organisations- und Managmentexperte)
Damit ist Führung also erst einmal nicht geschlechtsspezifisch.
Es ist eine ganze Reihe von Führungsqualitäten, die der Person oder den Personen innewohnen oder kultiviert werden, die sich zu großen Führungspersönlichkeiten entwickeln.
Daher können Führungspersönlichkeiten entweder Männer oder Frauen sein.
Und obwohl Führungsqualitäten sowohl von Männern als auch von Frauen erworben und gezeigt werden, gibt es gewisse Unterschiede in den grundlegenden Eigenschaften und Qualitäten, die Männer und Frauen in Führungspositionen besitzen.
Einer der größten Unterschiede liegt darin, dass Männer und Frauen meist deutlich unterschiedliche Führungsstile zeigen.
Merkmale weiblicher Führung
Transformationaler Führungsstil
Frauen in Führungspositionen sind transformativer als Männer in Führungspositionen. Sie haben eine Vorbildfunktion für ihre Untergebenen. Sie inspirieren ihr Team und verbringen viel Zeit damit, ihr Team zu coachen. Ihre persönliche Entwicklung liegt ihnen sehr am Herzen. Weibliche Führungskräfte betonen Teamarbeit und authentische Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg. Für die meisten weiblichen Führungskräfte ist Führung nicht nur dazu da, organisatorische Ziele zu erreichen, sondern auch, ihre Anhänger in bessere Menschen zu verwandeln.
Aufgabenfokussiert
Frauen in Führungspositionen konzentrieren sich stets auf die fristgerechte Erledigung der ihnen übertragenen Aufgaben. Aus betrieblicher Sicht ist die Erledigung alltäglicher Aufgaben notwendig, um ein reibungsloses Funktionieren des Unternehmens zu gewährleisten.
Frauen bevorzugen die Arbeit in kollegialer Atmosphäre
In der Regel stehen weibliche Führungskräfte der hierarchischen Struktur einer Organisation kritisch gegenüber. Frauen in Führungspositionen bevorzugen im Allgemeinen die Leitung und die Schaffung flacher Organisationsstrukturen, die es allen ermöglichen, in einer kollegialen Atmosphäre interdependierend (in gegenseitiger Abhängigkeit organisatorischer Einheiten bei ihrer Aufgabenerfüllung) zu arbeiten.
Kooperation und Zusammenarbeit fördern
Die eingangs erwähnte Studie zeigt auch, dass eine Führungskraft heute kein riesiges Selbstbewusstsein haben muss und schon gar keine Ramboallüren im Kampf gegen Konkurrenten und Kollegen.
Wichtiger sind demnach vor allem Kompetenz und Kooperationswilligkeit. Und auch wenn Kompetenz weder als typisch weiblich, noch typisch männlich gilt, wird sie eher Frauen zugeordnet, genau wie die Bereitschaft zur Zusammenarbeit.
Dabei kommt die Studie zum Schluss, dass Frauen in Führungspositionen als kompetenter gelten, weil sie sich auf ihrem Weg nach oben meist gegen wesentlich mehr Widerstände haben behaupten müssen, als Männer.
Mit anderen zusammenzuarbeiten ist eine typisch weibliche Eigenschaft. Frauen in Führungspositionen fördern immer die Kooperation und Zusammenarbeit unter den Teammitgliedern.
In diesem Fall müssen sich alle Mitglieder des Teams über ihre Rollen und Verantwortlichkeiten im Klaren sein, andernfalls führt dies zu überflüssiger Arbeit.
Kommunikationsstil
Frauen in Führungspositionen neigen dazu, partizipatorisch zu sein. Sie ermutigen und befähigen ihre Teammitglieder zu mehr Selbstverantwortung und verabscheuen den von vielen männlichen Führungskräften praktizierten "Befehls- und Kontrollstil". Rambo-Allüren waren gestern.
Heutzutage ist Umsicht gefragt und "Gewaltfreie Kommunikation".
Frauen in Führungspositionen stellen mehr Fragen
"Was meinen Sie dazu?", "Wie sehen Sie das?": Mit diesen Fragen sollen die Beteiligten eingebunden werden. Eine Frage lässt Raum, dass der andere antwortet, selber redet. Der Vorteil: Nun so kann eine Führungskraft erfahren, wie Mitarbeiter denken und welche Sicht der Dinge sie haben.
Last but not least, teilen Frauen ihre Erwartungen an eine bestimmte Aufgabe mit und lassen mehr Raum für das Erreichen eines Ziels.
Personal Branding
Personal Branding lässt sich im Grunde als “Personen-Marke” übersetzen, also eine Marke, deren Inhalte und Werte nicht nur auf einem Produkt oder Image eines Unternehmens beruhen, sondern auch Werte übermitteln, die Menschen dabei helfen sollen, neu zu denken oder Themen neu zu verstehen.
Im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen sind weibliche Führungspersönlichkeiten oft bescheiden und schweigen über die eigenen Leistungen. Sie sind selten gut darin, sich selbst zu brandmarken. Es ist jedoch notwendig, dass weibliche Führungskräfte lernen, eine "Personenmarke" zu werden, indem sie ihre Leistungen und Fähigkeiten mit anderen teilen. Solange die Menschen nicht wissen oder bemerken, wozu sie als Frau fähig sind, können sie auch nicht die Führungsqualitäten einer weiblichen Führungspersönlichkeit erkennen.
Weibliche Werte
Einer der wichtigsten Gründe warum Frauen die besseren Führungspersönlichkeiten sind: weibliche Werte sind gefragt wie nie!
Frauen entwickeln sich ständig weiter - und zwar mehr auf ganzheitlicher Ebene als Männer. Somit erreichen sie neue Meilensteine in einem breiten Spektrum menschlicher Aktivitäten in der heutigen Zeit.
Headhunter berichten, dass viele Unternehmen bei der Besetzung von Posten von Senior Managern und Senior Executives gerne auf Frauen setzen unter anderem deshalb, weil Männer einen großen Nachholbedarf bei den sogenannten „Soft Skills“ haben, die bei vielen Unternehmen immer gefragter sind. Die "weiche Seite" ist ein wichtiger Faktor, wenn es um Mitarbeitermotivation und Teamleistung geht.
Die weiblichen Attribute Kooperation, Kommunikationsfähigkeit und Flexibilität werden in unserer heutigen Arbeitswelt sehr positiv eingestuft. Da diese positiven Effekte bei weiblichen Führungskräften überwiegen, sind viele Unternehmen mittlerweile bereit, gezielt Frauenförderung zu betreiben, um auch auf besondere Umstände bei der Lebensplanung von Frauen einzugehen.
Im gleichen Zug sind Frauen nun entschlossen, die traditionelle gläserne Decke zu durchbrechen, die ihnen den Zugang zu Führungspositionen verwehrte, selbst wenn sie die erforderlichen Fähigkeiten und Talente besaßen, um sie zu besetzen.
„Frauen sind erst dann erfolgreich, wenn niemand mehr überrascht ist, dass sie erfolgreich sind.“
Emmeline Pankhurst (1858-1928)
Fazit:
Natürlich handelt es sich bei der Debatte um Frauenquoten für Führungspositionen um hochemotionalisierte und polarisierende Diskussionen – es geht einerseits um die Verbesserung von Gleichbehandlung, andererseits um die Verteidigung eines uralten Status Quo.
Und viele Argumente, sowohl auf der Pro- als auch auf der Contra-Seite, sind mit Klischees und Vorurteilen behaftet. Auch bestehende gesellschaftliche Rollenbilder und die oft fehlende Möglichkeit, Familie und Beruf besser zu vereinbaren, machen es schwerer, Frauen für Führungspositionen zu gewinnen und sie langfristig zu binden.
Ich persönlich wünsche mir, dass die Diskussionen dazu anregen zu erkennen, was man durch mehr Vielfalt auf hohen Führungsebenen und - positionen gewinnen könnte.
Schlussendlich muss „Vielfalt auf den Führungsetagen“ als Ziel auf mehreren miteinander verschränkten Ebenen in Angriff genommen werden: in Politik und Gesellschaft, in den Unternehmen sowie in den Köpfen und Haltungen der Einzelnen.
Denn mehr Vielfalt auf den Führungsetagen ist einerseits Ergebnis, anderseits aber auch Voraussetzung eines zeitgemäßen Wandels in der Unternehmenskultur.
Und daran sollten viele Unternehmen arbeiten, um den eigenen Erfolg in einer sich wandelnden Arbeitswelt zu sichern.
Ausblick:
Die Führung der Zukunft kombiniert das Beste aus beiden Welten
Wenn wir mehr Frauen in Führungspositionen wollen, wird sich der Führungsstil in deutschen Unternehmen in Zukunft stark verändern müssen. Sowohl Männer als auch Frauen müssen sich ihrer geschlechterspezifischen Besonderheiten sowie der eventuellen unbewussten Rebellion des Mannes gegenüber Frauen in Führungspositionen bewusst werden. Sie müssen sich in Selbstreflexion üben und die Unterschiede als Chance begreifen.
Denn wie meistens im Leben, liegt die optimale Lösung nämlich irgendwo in der Mitte – sprich zwischen „typisch männlichen“ und „typisch weiblichen“ Verhaltensweisen. So sind Frauen zum Beispiel umsichtiger, empathischer, kooperativer und kommunikativer als Männer.
Männer verfügen hingegen über ein hohes Maß an Zielstrebigkeit, einem großen Drang nach Autonomie sowie wenig Angst vor Konfrontationen.
Wenn jetzt Männer lernen würden, dass ihnen beim Erlernen weiblicher Führungsattribute kein Zacken aus der Krone fällt, sondern im Gegenteil ihre Führungspersönlichkeit reifen würde, und wenn weibliche Führungskräfte dann noch ein wenig das Ego der Männer „streicheln“ würden, sprich ihnen Lob, Anerkennung und Wertschätzung entgegenbringen, könnte das Dilemma der Geschlechter tatsächlich aufgelöst werden.
Schlussendlich wollen Männer nur das eine.........
„Ein kleiner Held sein“
Werner Dopfer, Diplompsychologe und Managementberater
Es gibt noch viel zu bewegen!
Wie bereits oben erwähnt, Frauen den Weg an die Spitze zu ebnen ist uns ein echtes Anliegen – ebenso Männer dabei zu unterstützen, sich mehr weibliche „Soft Skills“ anzueignen um wirklich gute Leader zu werden.
Dafür setzen wir uns bei Q8-die Chefberater ein! Denn die Führung der Zukunft braucht mehr Weiblichkeit.
"Wenn ein Mann seine Weiblichkeit nicht entwickeln darf, weil Eltern oder die Gesellschaft es nicht zulassen, dann wird er schrecklich.
Dann muss er durch Power und Macht kompensieren, dann wird er zum Vierkantschlüssel."
Marianne Sägebrecht (*1945), deutsche Schauspielerin
Solltest Du also Unterstützung bei der Entwicklung neuer Leadershipqualitäten benötigen, dann bieten wir dir im ersten Schritt gerne an, unser kostenfreies 45- minütiges Telefoncoaching zu nutzen.
Wir freuen uns auf dich!
Alles Liebe,
deine Ulrike